Mit dem Kochen von Marmelade respektive Konfitüre ist es wie mit allem anderen in der Küche. Man kann meist mit Gerätschaften machen, die sich in jeder Küche finden. Das geht fast immer, egal ob Brotbacken oder einen Braten zubereiten. Es braucht kein Spezialequipment. Unsere Grossmütter haben es einfach gemacht, ohne zu wissen, dass man ein Bratenthermometer und eine Bratensaftspritze braucht. Die haben sogar leckeres Brot gebacken ohne Gärkörbchen, Backstahl und sogar ohne Knetmaschine. Aber es gibt selbstverständlich kleine Helfer, die uns den Alltag erleichtern. Da gehe ich ganz mit der Zeit.
Das brauchen wir unbedingt um Marmelade zu kochen
- Messer, Schäler
- Rüstbrett
- Pfanne
- Kelle
- Waage
- Schöpfkelle (optional, manche füllen auch direkt mit der Pfanne ab)
- Gläser und Deckel
- Topflappen oder Küchentuch um die heissen Gläser zum Verschliessen zu halten
Optionales Equipment für das Kochen von Marmelade
- Zitruspresse
- Feinwaage
- Thermometer
- Esslöffel
- Gummischaber
- Untertellerli im Tiefkühler für den Geliertest
- Pürierstab
- Statt Topflappen, Ofenhandschuhe aus Silikon
- Schöpfkelle, Messbecher oder Marmeladentrichter
- Backofen um die Gläser zu sterilisieren
Das brauche ich, wenn ich Fruchtaufstriche herstelle
Vorbereiten
Für die Vorbereitung der Früchte brauche ich vorallem Wasser, einen Kompostkübel und ein gutes Messer. Je nach Frucht braucht es auch noch einen Sparschäler und ein Rüstbrett. Bei den Messern habe ich keine besonders teuren, eher die normalen Rüst- oder die grossen Gemüsemesser. Was ich allerdings auch besitze ist ein Wetzstahl. Weil, wenn ich etwas hasse, sind es Messer die nicht schneiden. Beim Sparschäler bin ich ganz traditionell. Ich liebe den günstigen von der Firma REX. Ein Kultobjekt, das es von CHF 2.20 (Pitec) bis zu CHF 38.00 (in Goldfarbe in limitierter Edition bei Morris.ch) zu kaufen gibt. Der Entwurf dazu stammt übrigens aus dem Jahr 1947 und hat sich bis heute nicht verändert.
Abwägen
Wie es der Titel schon sagt, wird hier mit der Waage gewogen. Dazu gebe ich die Früchte gleich nach dem Rüsten in die Pfanne und brauche nicht noch eine extra Schüssel. Ausserdem gebe ich pro Kilogramm Früchte den Saft einer halben Zitrone dazu. Dafür brauche ich ein Messer und die Zitruspresse.
Früchte weich kochen
Die Früchte koche ich unter stetigem Rühren mit der Kelle weich. Anschliessend wird der Zucker auf der Waage in einen Messbecher abgewogen und die Feinwaage brauche ich für die Gelierhilfe. Ausserdem brauche ich den Thermometer um sicher zu stellen, dass die Masse min. 80°C heiss ist. (siehe Temperaturen und Zeiten)
Einen Esslöffel und ein kleines Schüsseli brauche ich zum Abschäumen (siehe Schaum beim Konfikochen). Je nach gewünschter Konsistenz kommt jetzt noch der Pürierstab zum Einsatz. Ich verwende dazu seit Jahren den 200 Watt Prüierstab der Firma Bamix, auch das ein Schweizerprodukt mit Tradition. Das ist übrigens keine bezahlte Werbung, sondern ich bin einfach vom Produkt überzeugt. In der EU ist es der Zauberstab von AEG. Ich glaube die sind ziehmlich gleich.
Die Gelierprobe
Bevor abgefüllt wird, kommt noch die Gelierprobe. Dafür brauche ich den Unterteller, den ich vorher schon ins Tiefkühlfach des Kühlschranks gelegt habe. (siehe Gelierprobe)
Abfüllen
Zum Abfüllen hole ich die Gläser, die ich vorher sterilisiert habe (siehe Gläser vorbereiten) dem Backofen. Zum Abfüllen verwende ich ein hitzebeständiges Litermass und den Gummischaber um alles aus der Pfanne zu bekommen. (siehe Die Füllhöhe ist entscheidend) Anschliessend werden die Deckel aufgeschraubt. Das mache ich so, dass ich an der einen Hand, in die ich das heisse Glas nehme, den Silikonhandschuh trage und mit der anderen den Deckel aufschraube.
Und zum Schluss noch dies…
Auch Rühr-Werke werden ohne Zauberei gekocht. Ganz einfach, von Hand, auf dem Herd. Die Englänger sagen dazu “Open pan methode”. Marmelade zu kochen ist eine Passion. Für mich ist das herstellen meiner Fruchtaufstriche Meditation. Wenn du genau wissen willst, wie du die feinen Genussgläser nach der Anleitung von Frau Rührwerk daheim nachkochen kannst, dann reservier dir jetzt schnell deinen Kursplatz. Wir kochen in einer kleinen Gruppe, so dass es Platz für ganz viele Fragen hat und du anschliessend für die Fruchtsaison bereit bist. Ich verspreche dir, dass du nie mehr etwas anderes als die feinen Rühr-Werke aufs Brot möchtest. Und wenn du nicht gerne kochst, kannst du selbstverständlich deine Lieblingsgläser ganz einfach bei mir im Shop bestellen.
Was brauchst du alles, wenn du Konfitüre kochst? Hast du ein spezielles Werkzeug, das ich unbedingt kennen muss? Schreib es mit in den Kommentaren, ich bin sehr gespannt.
Herzliche Grüsse
Frau Rührwerk
Liebe Frau Rührwerk,
danke für die tollen Geräte-Tipps. Auf die Idee, den Unterteller vor der Gelierprobe ins Gefrierfach zu legen, bin ich noch gar nicht gekommen.
Ich nutze außerdem noch einen Tupper-Trichter mit einer großzügigen Öffnung unten, den ich von meiner Oma geerbt hab. So geht beim Abfüllen in die Gläser nichts daneben. 🙂
Liebe Dorit, oh wie schön, das mit dem Trichter von deiner Oma. Ich habe das Nudelholz meiner Oma, und irgendwie ist es, als sei sie immer da, wenn ich sie beim Kochen brauche. Ich finde Trichter sehr gut. Vor allem für Eingemachtes benütze ich gerne einen Trichter, nur für meine mittleren Gläser habe ich keinen passenden gefunden. Da gab mir mal jemand den Tipp, aus einer Petflasche mit weitem Hals einen zu basteln. Das ist genial! Vorher ging immer das ganze Chutney daneben, so eine Sauerei. Und jetzt geht das superfix. Einfach die Öffnung mit 4-5 cm Flasche abschneiden und los geht es.
Füllst du deine Marmelade mit einer Schöpfkelle in den Trichter, oder direkt mit der Pfanne?
Das liest sich alles so einfach und genau so habe ich vor drei Jahren versucht Erdbeermarmelade zu zu bereiten.
Die Betonung liegt allerdings ganz stark auf versucht.
Denn die Erfbeeren sind zwar weich, jedoch ist es nicht geliert, so dass es so flüssig wie Brühe ist.
Liebe Maria,
wie schade! Aber ich kann Dich ein wenig trösten, Erdbeermarmelade ist gar nicht so einfach, wie alle denken. Es kommt einerseits ganz fest auf die Qualität der Erdbeeren an. Sie müssen reif sein, aber nicht zu reif. Es sollte 1-2 Tage vor der Ernte nicht geregnet haben. Und dann machst Du am besten nur eine kleine Menge, das geliert viel besser. Wenn Du eine Gelierhilfe verwendest, die mittlere bis obere Dosierung wählen, weil Erdbeeren zu den schlecht gelierenden Früchten gehören. Und unbedingt auch einen Spritzer Zitronensaft dazu geben, der unterstützt das Gelieren auch noch mal. Vielleicht magst Du ja nochmal versuchen? Es gibt bis zum Start der Saison noch einige Tipps von mir 😉
Liebe Grüsse
Frau Rührwerk