Das Juli-Buch: Rezepte und Geheimnisse aus der Klosterküche

Klosterküche

Gemüsegarten, Küche, Heilkräuter, Süssigkeiten, Marmeladen, Alkohol, Liköre und Elixiere

So heisst es im Titel des heutigen Buches. Die Klosterküche ist eine einfache und gesunde Küche, die ich liebe. Gemüse, Früchte und ab und an ein gutes Stück Fleisch. Nur mit den Likören und Alkohol bin ich nicht ganz so bewandert. Aber ganz tief im Herzen bin ich eine Kräuterhexe.

Wichtig zu sagen ist, dass es ein Kochbuch ist, in dem es auch Rezepte für den Vorrat hat, aber es ist ganz klar kein eigentliches Einmachbuch! Es hat keine Theorie zum Einkochen drin. Es sind Kochrezepte, die sich teilweise gut zum Einkochen eignen und es hat vor allem bei den “süssen Sünden” und bei den Früchten des Obstgartens einiges für den Vorrat dabei.

Zum Buch Rezepte und Geheimnisse aus der Klosterküche

Geschrieben haben es Gilles und Laurence Laurendon, fotographiert hat Richard Boutin. Der Originaltitel lautet “Recettes & Secrets des Monastères” und ist 2011 im Hachette Livre Verlag, Paris erschienen.

2013 hat es der AT Verlag, Aarau und München auf Deutsch herausgebracht, übersetzt hat es Barbara Buchwalter, die immer wieder Kochbücher übersetzt. Es hat rund 270 Seiten und ca. 80 Rezepte.

Die Autoren

Geschrieben haben es Gilles und Laurence Laurendon. Das schreibt der AT-Verlag über die beiden: Sie sind Autoren und Herausgeber mehrerer in verschiedene Sprachen übersetzter Titel zu Einzelthemen im Foodbereich. Sie sind Gourmets und Gourmands: »Schreiben macht Hunger. Daher teilen wir unsere Tage auf. Am Vormittag schreiben wir, danach wird gekocht. Eine wunderbare Art, unsere Tantiemen aufzubrauchen!«

Zum Inhalt von Rezepte und Geheimnisse aus der Klosterküche

Gleich nach dem Vorwort ist das Buch in 10 Kapitel gegliedert:

  1. Der Gemüsegarten und die Kunst der Suppe – Die Mönche als Gemüsebauern
  2. Die Eier und der Hühnerstall – Die Mönche als Geflügelzüchter
  3. Küche und Refektorium – Die Mönche als Köche
  4. Fastentage – Die Mönche als Fischer
  5. Die Früchte des Obstgartens – Die Mönche als Baumpfleger ud Obstbauern
  6. Der Kräutergarten – Die Mönche als Heilkräuterkundige
  7. Über die Felder – Die Mönche als Müller
  8. Käsespezialitäten – Die Mönche als Käsehersteller
  9. Süsse Sünden – Die Mönche als Imker und Zuckerbäcker
  10. Im Weinberg des Herrn – die Mönche als Weinbauern

Und schliesslich zum Schluss noch Stichwortverzeichnis und Rezeptverzeichnis.

Das Vorwort

Klöster sind von Anfang an so ausgelegt, dass sie autarke Organismen sind, in denen es alles zum Leben gibt, ohne dass man das Kloster verlassen müsste. Das wird im Vorwort beschrieben. Spannend ist ja, dass Klöster seit jeher das leben, was wir heute wieder suchen. Ökologischer Gemüseanbau, ehrliche Zubereitunsarten, so kombiniert, dass man gesund bleibt.

Das Vorwort ist auch eine Homage an die Fähigkeiten von Nonnen und Mönchen, Lebensmittel zu veredeln. Sei das beim Gebäck, beim Käse oder beim Wein. Ohne die Erkenntnisse der klösterlichen Winzer, Käser, Bäcker und Heilkundigen, wäre so manche Leckerei gar nicht entstanden. Darum haben di Autoren eine Reise durch verschiedene Klöster gemacht.

Dem Vorwort folgt eine kurze Einführung (keine Angst nur eine Seite lang) über die wichtigsten Orden und deren Philosophien und eine Seite über den Tagesablauf in einem Kloster. Dieser wird durch die Andachten strukturiert. Eingentlich ganz ähnlich, wie wir es mit den Kindern machen, wenn wir Znüni und Zvieri essen, neben den drei Hauptmahlzeiten. Nur die Vigil um ca. 2.00 Uhr in der Nacht, die lasse ich gerne weg.

Die Hauptkapitel

Zu jedem der 10 Hauptkapitel gibt es eine kurze Einführung auf zwei Seiten mit Anektoten oder einer Beschreibung, welchen Stellenwert das folgende im Speiseplan der Mönche hat.

Selbstverständlich kann man da auch immer selber Ableitungen fürs Einkochen machen. Beispielsweise kann man die Suppen, am besten noch unpüriert sehr gut einwecken, dabei einfach die Zutat auswählen die die längste Einmachzeit hat (s. Einkochzeiten und Temperaturen)

Aber auch die Gelee-Früchte sind wunderbar für den Vorrat geeignet. Feigenpästli, Beerenpästli oder auch die Erdbeer-Geleefrüchte lassen mir gleich das Wasser im Mund zusammen laufen.

Und so geht es in allen Kapiteln weiter. Kein reines Kochbuch, eher ein Lesebuch mit Kochrezepten.

Die Rezepte sind gut aufgestellt, indem sie eine Vorbereitungszeit und eine Kochzeit angeben. Die Zutaten sind in einer übersichtlichen Liste und die Kochanweisung gut verständlich. Dazu findet man bei jedem Rezept ein passendes Bild. Wobei mir natürlich auch gleich aufgefallen ist, dass bei der Apfelkonfitüre ein Apfelgelee auf dem Bild ist, und das wohl nicht so funktionieren wird. Aber das ist wohl “Deformation professionelle”, dass ich das gleich gesehen habe. Ansonsten passen die Bilder ;-).

Was aber positiv zu bemerken ist, ist dass die Konfitürenrezepte alle im Verhältnis 2:1 Früchte zu Zucker aufgestellt sind. Das gefällt mir natürlich sehr.

Zum Layout und zur Aufmachung

Das Buch “Rezepte und Geheimnisse aus der Klosterküche ist sehr schön gemacht. Es hat eine gute Grösse und von der Haptik her, mag ich sehr gerne darin blättern. Die Seiten sind angenehm gestaltet und laden zum Lesen ein. Es hat sogar bei den meisten Rezepten noch Platz, eigene Notizen zu machen, obwohl ich ja selbst ganz selten in meine Bücher schreibe.

Die Bilder sind sehr schön gewählt, neben den Rezeptbildern gibt es auch Landschaften und Gärten oder Details von Zutaten. Die Bilder sind einfach gehalten, ohne viel “Schnickschnack”. Dadurch sind sie sehr passend zum Klosterleben. So stelle ich mir vor, dass etwas im Kloster serviert wird.

Schade, dass es kein Lesebändchen hat. Du weisst vielleicht schon, dass ich die sehr gerne mag. Weil ich finde, dass das ein Buch immer gleich aufwertet. Aber hey, vielleicht hätte ich es gar nicht bemerkt, wenn nicht gerade eins mit schönem Roten Bändli daneben liegen würde. Das Vorsatzblatt ist in einem feinen Hellblau, das sehr frisch wirkt.

Mein Fazit zum Buch “Rezepte und Geheimnisse aus der Klosterküche”

Kein klassisches Einkochbuch. Eher ein Kochbuch mit Rezepten die sich durchaus zum Einkochen eignen. Zum Kochen ist es gut für Anfänger geeignet, zum Einkochen muss man schon etwas Profi sein, weil bekanntlich die Zeiten stimmen müssen und das Vorgehen schon bekannt sein muss.

Für mich ein schönes Buch, in dem ich gerne lese und auch sicher das eine oder andere Rezept nachkoche.

Von mir bekommt das Buch “Rezepte und Geheimnisse aus der Klosterküche” 4,5* von 5*

Allerdings in der Sparte Kochbuch. Vielleicht ganz ähnlich wie das Buch vom März “Täglich besser Essen”. Es zeigt uns nicht, wie Einkochen geht, aber es zeigt uns eine einfache, gut nachkochbare und gesunde Küche. Wobei mir auch hierzu der Spruch einfällt: “Iss nichts, was deine Urgrossmutter nicht als Lebensmittel erkannt hätte!”

In diesem Sinne: Herzliche Grüsse aus der Schreibküche

Frau Rührwerk

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