Das Adventszeit Buch: Das kleine feine Einmachbuch

Das kleine feine Einmachbuch

Wirklich klein und fein

Das kleine feine Einmachbuch ist kein “dicker Schinken”. Mit seinen rund 190 Seiten ist es ein eher dünnes Buch in meinem Einmachbücherregal. Es verspricht nicht weniger als “Das Beste aus allen Jahreszeiten im Glas”. Mehr als 90 Rezepte hat Stephanie Kosten dazu zusammengestellt und veröffentlicht. Viele dieser saisonalen Rezepte eignen sich durchaus auch als Weihnachtsgeschenke. Aktuell zum Raclette beispielsweise Perlzwiebeln im Sherrysud. Aber auch ein Glas Ingwerkarotten oder Senfkaviar lässt sich gut zu Weihnachten verschenken.

Zum Buch “Das kleine feine Einmachbuch”

Das Buch ist 2019 im Dorling Kindersley Verlag GmbH, München verlegt. Das beeindruckt mich schon etwas, weil dort unter anderem die richtig guten, grossen Nachschlagewerke der Englischen Gartengestaltung verlegt werden. (Hier kannst du zur Sternevergabe springen)

Die Autorin

Geschrieben hat es Stephanie Kosten. Sie schreibt in ihrem Blog “Kleiner Kuriositätenladen” über ihre Liebe zum Kochen. Leider weiss ich nicht, ob sie noch aktiv ist, weil seit 2021 keine neuen Rezepte mehr dazu gekommen sind und sie zwischenzeitlich schwer erkrankt war, wie sie schreibt. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, bei ihr vorbei zu schauen, es gibt unglaublich viele tolle Rezepte. Ich liebe es auf jeden Fall zu stöbern.

Zum Inhalt von “Das kleine feine Einmachbuch”

Das Vorwort: Kurz und knapp

Stephanie Kosten beschreibt, was sie antreibt und gibt dem Leser gleich die Werte mit, die ihr bei der Auswahl der Lebensmittel wichtig sind. Sie bricht eine Lanze für saisonalen und regionalen Konsum, was mir natürlich aus der Seele spricht. Man spürt hier ihre Begeisterung und die Liebe fürs Haltbarmachen von Lebensmitteln.

Anschliessend ist das Buch in 6 Kapitel gegliedert:

Einleitung

Auf 7 Seiten wird das Wichtigste erklärt. Zuerst ein paar Worte zur Hygiene, dann die Methoden (Einkochen, Fermentation, Dörren), und noch ein paar Worte zum Equipment. Alles Wichtige ist erwähnt, allerdings hilft es, wenn man schon Ahnung hat. Für Anfänger finde ich es etwas knapp im Umfang.

Grundzutaten

Als erstes kommen 13 Rezepte zu den Grundzutaten, die sie anschliessend in den Rezepten verwendet. Dazu gehört Getrocknetes, verschiedene Fonds (Gemüse, Rind, Fisch, Hühner) Gemüsepulver, konfitierter Konoblauch und vieles mehr.

Eingekochtes

Hier sind 22 Rezepte für Eingekochtes. Saisonal eingekocht, damit es später zur Verfügung steht. Gemischte Pilze im Gewürzsud wäre dieses Jahr sicher das richtige Rezept für alle Pilzler gewesen.

Immer wieder mal dazwischen ein Rezept aus Grundzutaten und Eingemachtem. Crespelle al Forno könnte ich eigentlich auch mal wieder auf meine Rezeptliste setzen, obwohl ich leider keine Caponata in meinem Vorrat habe. Aber diese werde ich einfach durch meine Tomaten-Gemüsesauce ersetzen. Dann noch etwas Käse drüber, überbacken und fertig. Crespelle sind übrigens gefüllte Omletten (Pfannkuchen).

Eingelegtes

In diesem Kapitel finden sich 8 Rezepte. Darunter der wirklich leckere Senfkaviar, den ich gerne über meinen Salat gebe. Ich habe 3 verschiedene Rezepte ausprobiert und dieses ist tatsächlich das beste.

Saucen, Essig & Sirup

29 Rezepte sind unter diesem Kapitel zusammengefasst. Es geht einfachen Schnittlauchblütenessig, für den es nur einen guten Essig und Schnittlauchbüten braucht, bis zum etwas aufwändigeren Curryketchup. Wobei ich persönlich ja alles mit Curry liebe und das in der nächsten Tomatensaison unbedingt mal ausprobieren will.

Aber auch Waldmeistersirup oder Basil Lemon Squash (Zitronensirup mit Basilikum) tönen lecker. Und wer es hochprozentig mag, der stellt aus der Zitronenschale gleich noch Limoncello her. Dafür braucht man allerdings reife Amalfizitronen in Bioqualität. Aber dafür ist noch etwas Zeit, die sind nämlich erst im Frühling reif.

Aufstriche & Kompott

Jetzt kommt natürlich “mein Kapitel” mit 22 Fruchtrezepten. Schade ist, dass herkömmliche Gelierzucker empfohlen wird. Ansonsten sind es durchaus interessante Kombinationen, die ich gerne einmal ausprobiere. Besonders die Roasted Apple Butter, auch wenn das sicher die aufwändigste von allen ist. Da werden die äpfel erst 30 Minuten zu Apfelmus verkocht und anschliessend im Ofen 30-45 Minuten geröstet. Dadurch holt man sicher viel mehr Aroma raus und der Thymian der mit dem Apfelmus mitgekocht wird, ist für das besondere zuständig. Ich bin gespannt und werde berichten ob es sich lohnt.

Zum Schluss: Register (Inhaltsverzeichnis)

Ein klassisches Inhaltsverzeichnis, bei dem allerdings endlich einmal daran gedacht wurde, Kandierte Jalapenos nicht nur unter J wie Jalapenos einzutragen sondern auch unter K wie kandiert. Das gefällt mir richtig gut!

Die Rezepte

Jedes Rezept beginnt mit einer Einleitung, in der entweder etwas zur Herstellung, zur Herkunft oder auch zur Verwendung steht. Damit ist dieser Platz sehr gut genutzt.

Anschliessend folgen die Ikons, was man benötigt, wie viele Wochen etwas reifen muss, und die Haltbarkeit. Dann die Zutatenliste, allenfalls mit Hinweisen, wo man etwas am besten kaufen kann.

Die Herstellung ist in wenigen Punkten klar und knapp erklärt.

Toll finde ich, dass es auf jeder Seite einen farbigen Punkt mit einem Tipp gibt. Entweder um etwas zu kombinieren oder was wirklich wichtig ist. Ein tolles Stilelement, das ins Auge springt. Beim Limoncello lautet der Tipp: Aus dem übrigen Zitronensaft bereite ich gerne einen Basil Lemon Squash (s. 146) zu. Wie klever und was für einen wunderbare Dienstleistung an den Leser.

Zum Layout und zur Aufmachung

Stephanie Kosten hat ein gutes Auge für Foodstyling, ohne dass es gekünstelt wirkt. Klar, viel mit schöner alter Tischwäsche und schönen alten und oft auch antiken Küchenwerkzeugen baut sie ihre Bilder auf und fotografiert auch gleich alles selbst.

Das Vorsatzpapier ist als Saisonkalender gestaltet. Vorne Gemüse, hinten Früchte. Damit ist der Platz sinnvoll und auch stilvoll genutzt.

Wie du weisst, hätte mir ein Leseband natürlich sehr gut gefallen, aber es ist auch ohne ein schön gestaltetes, hochwertiges Buch.

Mein Fazit zum Buch “Das kleine feine Einmachbuch”


Von mir bekommt das Buch “Das kleine feine Einmachbuch” 5* von 5*

Ich finde einfach nichts, was ich kritisieren müsste. Nicht unbedigt für blutige Anfänger, aber auch wenn man noch nicht alles übers Einkochen weiss, kann man gut und einfach mit diesem Buch arbeiten. Wieder einmal eine klare Kaufempfehlung für die Liebhaber:innen der schön gefüllten Gläser im Kellerladen.

Und übrigens, 5 von 5* Sternen verdient längst nicht jedes Buch. Aber ich stelle eben gerne meine Lieblingsbücher vor. Die schlechten und auch die weniger guten haben bei mir im Schrank keinen guten Platz. Aber ich habe auch schon eines erwischt, das Tolles verspricht, und nichts gehalten hat (Die Einmachbibel). Welches ist dein Favorit unter den Einmachbüchern? Verrate es mir gerne im Kommentar.

Mit Advents-Grüssen aus der Schreibküche

Frau Rührwerk

4 Meinungen zu “Das Adventszeit Buch: Das kleine feine Einmachbuch

  1. Petra Bühler sagt:

    Liebe Karin, jedes Mal lese ich deine Buchvorstellung und dies Buch war nicht das erste das ich dann bestellt habe. Ein echt tolles Buch , interessante Rezepte, freu mich wieder Neues auszuprobieren. Liebe Grüße Petra

    • Frau Rührwerk sagt:

      Liebe Petra,
      das freut mich sehr, vielen Dank fürs Kompliment. Es ist wirklich toll, bei meinem sind jetzt wieder ganz viele Zettelchen drin, was ich im neuen Jahr alles testen will 😉
      Liebe Grüsse Karin

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