Jetzt geht es Schlag auf Schlag im Garten. Alles ist miteinander reif und alles will verarbeitet werden. Die Zucchinis sind riesig, die Tomaten reifen auch und alles andere reift laufend nach. Eigentlich artet es schon ein wenig in Stress aus. Fellenberger Zwetschgen, Quitten und Äpfel kommen ja schliesslich auch noch. Die Abende sind zum Glück lang und das Regal im Keller auch noch nicht ganz voll. Es geht also noch was und Mixed Pickles sind ideal um die letzten Gemüse aus dem Garten einzumachen.
Kürzlich habe ich ein ganz tolles Rezept gefunden, das ich für mich angepasst habe und das eigentlich mit fast jedem etwas festeren Gemüse machbar ist. Das will ich gerne mit Euch teilen, weil es mich so fest begeistert. Ein Glas mal offen, esse ich gerne auch einfach so und ganz allein.
Die richtigen Zutaten
Der Essig
Ich komme wiedermal mit einer fast schon alten Leier: Das Eingemachte wird nur so gut, wie seine Zutaten. Vorallem der Essig ist ein wichtiges Thema. Such Dir einen Essig, den Du auch sonst verwenden würdest. Es muss nicht der ganz teure Aceto Balsamico bianco sein. Aber ein guter Weissweinessig. Ich habe für das Rezept sogar den Condimento Bianco verwendet. Dieser enthält noch Traubenmost, was ihn süsser macht. Dafür habe ich den zusätzlichen Zucker, den ich bei normalem Weissweinessig noch beigegeben hätte, weggelassen.
Das Gemüse
Frisch und knackig muss es sein. Am liebsten vom eigenen Garten oder vom Hof. Das was da ist. Etwas “lampiges” Gemüse würde ich eher für eine Gemüsepfanne brauchen, als zum Einmachen. Ich kann sortenreine Gläser einmachen, oder eben Mixed Pickles. Dann habe ich immer eine Auswahl. Nimm Du all deine Lieblingsgemüse, dann ist es Dein persönliches Genussglas.
So und jetzt will ich gar nicht lange reden. Ran an das Gemüse und los geht es.
Viel Genuss wünsche ich Dir und sende Dir einen herzlichen Gruss in die Küche
Frau Rührwerk
Rezept für Mixed Pickles
Wir brauchen Folgendes
4-5 Einmachgläser (1/2 Liter) oder in der Grösse, die für den Haushalt passt, in der entsprechenden Menge, passende Gummiringe und Klammern, Rüstbrett, Rüstmesser,
Pro Gemüse 1 Schüssel, 1 grosse Pfanne (5-6 Liter), Lochkelle, ev. Abfülltrichter, 1 Litermass
Zutaten
- 1 Blumenkohl
- 2 rote oder orange Peperoni
- 10-20 kleine Perlzwiebeln
- 2-3 Karotten
- 2 Fenchel
- 5 dl Condimento Bianco
- 6 dl Wasser
- 20 g Salz
- 2 TL Senfkörner
- 4-6 Zweiglein Bergbohnenkraut
Gemüse vorbereiten
Zwiebeln schälen, ganz lassen
Restliche Gemüse waschen, wo nötig schälen und in Stücke schneiden.
Kräuter waschen und trocken tupfen.
Gläser vorbereiten
Gläser und Deckel sauber waschen und zum Sterilisieren bei 100°C min. 10 Min. in den Backofen stellen. Gummiringe in Wasser aufkochen und im Wasser lassen. Klammern zum Verschliessen der Gläser bereit legen.
Gemüse kochen und abfüllen
Sud ansetzen: Wasser, Essig und Salz aufkochen.
Senfkörner gleichmässig auf die Gläser verteilen, je ein Kräuterzweiglein pro Glas verteilen.
Die Gemüse im Sud 3-7 min. bissfest kochen, in die Gläser abfüllen, mit Sud bis ca. 1 cm unter den Rand auffüllen, verschliessen.
Einkochen
Gläser 30 Min. bei 90°C im Wasserbad oder in der Panne einkochen.
Im Combisteamer ebenfalls 30 Min. bei 90°C und Dampfgaren. Bitte darauf achten, dass die Zeit erst zählt, wenn die Temperatur erreicht ist.
Wenn der Einkochvorgang beendet ist, die Gläser vorsichtig aus dem Wasser heben und zum Abkühlen auf ein Holzbrett oder ein gefaltetes Küchentuch stellen. Die Gläser vor Zugluft schützen (ev. mit einem Tuch abdecken).
Die fertigen Gläser 24 Stunden abkühlen lassen, Klammern entfernen und durch kurzes “Am-Deckel-Hochheben” testen, ob die Gläser verschlossen sind. Anschreiben und kühl und dunkel einlagern.
Sollte ein Glas nicht verschlossen sein, entweder noch einmal einkochen, oder in die Kühlschrank stellen und bald geniessen.
Nach 1-2 Wochen durchziehen sind die Pickles so richtig fein und können probiert werden. Aber Achtung: es besteht Suchtgefahr!
So eingekocht sind sie mindestens 1 Jahr haltbar. Mixed Pickles sind eine wunderbare Beilage zu jedem Raclette oder auch einfach zur Brotzeit. Wieder einmal Genuss im Glas.
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