Manchmal vergesse ich die Zeit
Homeoffice ist seit Corona und Lockdown in aller Munde. Ich hab zwar nicht immer Homeoffice. Aber an drei Tagen pro Woche will kein weiteres Familienmitglied bekocht werden. Das ist dann etwas so, wie allein im Homeoffice. Klar, ich kann beim Bäcker ein Sandwich holen. Aber mal ehrlich, drei Mal pro Woche Sandwich? Da weiss ich nicht mal, wo die Zutaten her kommen. Das mag ich nur noch ab und zu. Stattdessen kann es schon mal passieren, dass ich beim Fruchtaufstrich kochen die Zeit vergesse.
14.00 Uhr – Frau Rühr-Werk hat Kohldampf
Jetzt muss es schnell gehen. Mein Blutzucker ist schon dramatisch im Keller. Der Magen knurrt. Und innert kurzer Zeit sitze ich gemütlich beim Essen.
Wie ich das mache? Salat, Gemüse kurz Sautiert, vielleicht noch Basmatireis, ein Spiegelei dazu und Kichererbsen dürfen auf keinen Fall fehlen.
Kichererbsen im Glas
Kann man, wie alles, Kichererbsen im Glas kaufen. Auch Bio. Gebrauchsfertig in Lake. Kostet ungefähr drei Franken pro Glas und ich habe ein Glas zum Entsorgen.
Kann man aber einfach selbst machen. In Gläsern die man immer wieder verwendet. Die Qualität kann man sich aussuchen. Ich kaufe sie unverpackt im Naturlade Wald. Plastik free und Zero Waste, Bioqualität. Aus dem Kochwasser könnte ich sogar noch Schnee schlagen, wie er in der veganen Küche als Eiweissersatz verwendet wird.
Kichererbsen haben einen hohen Eiweissanteil
Zu beachen ist, dass Kichererbsen zu den Hülsenfrüchten gehören. Die haben einen echer hohen Eiweissanteil. Das ist ein optimaler Nährboden für viele Bakterien. Also muss ich besonders konsequent sein beim Sterilisieren. (s. Rezept unten)
Mengenplanung für den Vorrat
Mit 500 g Kichererbsen stelle ich 6 Gläser à 375 g her. Ich verwende die mittleren Tulpengläser von Weck dafür. Aber es geht jede Grösse. Die Frage ist immer, wieviel du auf einmal brauchst.
Humus, Kichererbsen-Curry, für Salat usw.
Du kannst sie natürlich nicht nur für Salat verwenden. Du kannst sie pürieren und Humus daraus herstellen oder du kannst sie in einem orientalischen Gericht verwenden. Kichererbsen sind wunderbar vielfältig. Ich schaue auf jeden Fall, dass sie bei uns nie ausgehen. Bevor das letzte Glas aufgebraucht ist, werden schnell neue produziert.
Gibt es noch andere Hülsenfrüchte oder Beilagen, die Du so für den Vorrat einkochst? Hinterlass mir doch einen Kommentar, das würde mich sehr freuen.
Nun wünsche ich Dir viel Genuss
Deine Frau Rühr-Werk
Kichererbsen im Glas (ergibt ca. 6 Gläser à 375ml)
Vorbereiten
500 g Kichererbsen trocken in einer grossen Schüssel für 24 h in kaltes Wasser einlegen.
Wasser abgiessen, Kichererbsen mit Wasser spülen.
Die Kichererbsen bis ca. 2/3 der Glashöhe in sterilisierte Gläser füllen, mit frischem Wasser, bis 1.5 cm unter dem Rand auffüllen, So dass die Erbsen bedeckt sind, Deckel verschliessen.
Einkochen
Die Gläser werden eingekocht und gleichzeitig werden die Kichererbsen weichgekocht.
Wichtig: kein Salz beigeben, sonst werden die Kichererbsen nicht weich.
Gläser am ersten Tag für 120 Minuten bei 100°C im Wasserbad oder im Kombisteamer einkochen.
Um die Sicherheit noch einmal zu erhöhen, können die Gläser nach 24 h noch einmal für 60 Minuten bei 100°C eingekocht werden.
So ist das Risiko für eine Vermehrung von Bakterien höchstmöglich minimiert (Stichwort Clostridium Botulinum).
Lagerung
Die Gläser datieren und kühl und dunkel lagern. (Bei mir stehen sie griffbereit im Küchenschrank). Die Flüssigkeit wird manchmal etwas trüb. Das ist normal, und ist bei den gekauften auch so.
Wichtig: Sollte sich ein Glas beim Lagern öffnen, nie essen, im Abfall entsorgen.
(s. auch Die Verantwortung beim Öffnen eines Glases)
Bereit zum Genuss
Jetzt kann je nach Bedarf ein Glas geöffnet werden.
Einfacher und preiswerter Vorrat in einer hohen Qualität. Ich finde es ist ein perfektes Produkt und gehört zu meinen Favoriten.
Vielen lieben Dank für deine Antwort :-). Die so gekochten Kichererbsen schmecken uns super. Ich habe auch mal schwarze Bohnen und Belugalinsen (letztere mit etwas zu wenig Wasser/zu vielen Linsen, erstere optimaler Füllstand) und beide schmecken etwas sauer, sodass ich mich nicht traue, sie zu verwenden. Hast du diese Erfahrung auch schon gemacht?
Liebe Katharina
Ich habe für mich eine Regel: Wenn es nicht schmeckt, dann esse ich es nicht 😉
Ich habe mal Borlottibohnen gemacht und auch Linsen. Diese waren pampig und die Linsen haben nach dem ersten Einkochen ausgekeimt. Das hat sie auch bitter gemacht. Und da Linsen schnell gekocht sind, ohne einlegen habe ich beschlossen, die jeweils frisch zu kochen. Genau so wie die Linsensuppe. Die schmeckt frisch viel besser.
Beste Grüsse
Frau Rührwerk
Hallo Frau Rührwerk,
vielen Dank für diese informative Seite! Eine Frage habe ich noch zu den Kichererbsen: Verzehrst du sie auch direkt kalt aus dem Glas oder würdest du sie immer nochmal aufkochen? (Plus vielleicht noch die Nachfrage: Warum macht man das bei Eintöpfen?)
Schöne Grüße
Katharina
Liebe Katharina
Ganz ehrlich? Ich koche sie nicht noch einmal auf, ich esse sie gleich kalt im Salat. Theoretisch müsste man, um ganz sicher zu sein. Weil allfälliges Gift durch das Erhitzen zerstört würde. Dieses ist ein Eiweiss und bei starkem Erhitzen denaturiert es. Eintöpfe schmecken erhitzt ja meistens auch besser. Aber du hast recht. Ich bin überzeugt, eine kalte Gulaschsuppe würde mich auch nicht umbringen.
Schöne Grüsse
Frau Rührwerk
Hallo Frau Rührwerk, ich habe gerade mit großem Interesse gelesen wie Sie die Kichererbsen einwecken. Ich habe Sie bisher vorgekocht und dann eingekocht. Leider wurden sie etwas zu weich , für meinen Geschmack. Ihre Methode ist schneller und die Kichererbsen werden bestimmt nicht so weich. Ich koche im Dampfdrucktopf ein , würden Sie da auch ein 2. Mal einkochen empfehlen?
Viele Grüße Vesna
Hallo Vesna
Vielen Dank für deinen Kommentar. Ich finde sie mit meiner Methode recht knackig und mag sie so vorallem auch für Salate.
Mit dem Dampfkochtopf erreicht man höhere Temperaturen. Besonders die Gefahr der Vermehrung von Clostridium Botulinum kann so vermieden werden, wenn man es korrekt macht und man kann sich das zweite Einkochen sparen. Schau doch mal im Haltbar-ABC unter Dampfkochtopf nach.
Wie die Konsistenz dann ist, müsstest Du halt testen, da habe ich keine Erfahrung.
Viele Grüsse
Frau Rührwerk
Fülle gerade meine Vorräte an Kidneybohnen, Kichererbsen (Borlotti müssen noch warten; es fehlen die Gläser) auf; total bekloppt bei 36 Grad draussen und drinnen nicht weniger …….
Die Kidneys werden ein wenig matschig; stört mich aber nicht weiter, da ich die sowieso weiterverarbeite zu veganer Leberwurst.
Und Bulgur einkochen; geht das wirklich? Und lohnt das? Ich bin angefixt, weil ich hier noch ein Paket rumstehen habe und wegverarbeiten will, aber überlege gerade, wie Du das machst und unter welcher Konstellation das Sinn macht im Vergleich zum klassichen Adhoc-Kochen? *neugierigbin* ;-)))
LG Isabelle
Liebe Isabelle, schön von Dir zu lesen!
Ich finde ja, Bulgur lohnt sich nicht wirklich, weil frisch schnell geht. Ich hatte es mal gemacht, und es war nicht schlecht. Aber diese Gläser haben es irgendwie nicht in meinen Standard geschafft.
Gehen tut es. Ich glaube mich zu erinnern, dass ich den Bulgur, wie die Kichererbsen, gleich beim ersten Mal einkochen im Glas gekocht habe und dann einfach noch ein zweites Mal eingekocht nach 24-48h.
Sinn machte es für mich, weil ich oft erst um 14 Uhr mit Kohldampf heimkam und dann gleich einen Salat mit Gemüse und Bulgur zaubern konnte ohne zu kochen. Vielleicht sollte ich mir wieder einmal ein paar Gläser machen, hmmm…
Liebe Grüsse
Karin
Hey hallo. Erstmals danke für diese tolle idee.habe letzte woche meine ersten kichererbsen eingekocht.und das hat gut funktioniert.
Jetzt habe ich mehrere fragen.kann ich dies auch mit linsen und roten bohnen machen? Wenn ja muss ich diese dann auch einweichen?und die kochzeit bleibt die gleich?
Hallo Florence,
Das freut mich, dass es geklappt hat. Kichererbsen gehören auch in meinen Standardvorrat.
Rote Bohnen gehen auch, ist aber nicht sooo toll, dass ich viel davon mache. Linsen fand ich jetzt nicht wirklich toll, weil die eine viel kürzere Kochzeit haben und dann nach 2x sterilisieren doch recht matschig waren. Aber probier es einfach mit 1-2 Gläsern aus, dann weisst du ob es für dich so passt.
Ganz lieben Dank Frau Rührwerk, ich hab jetzt mal die Kichererbsen eingemacht und berichte sehr gerne wenn ich dann dazu gekommen bin die Borlottis einzumachen. Linsen stehen bei mir auch noch an, vielleicht warte ich ja gleich auf weitere Tips und Anregungen von dir 😉😆
Ganz lieben Dank für deine wertvolle Arbeit und liebe Grüsse Tamara
Liebe Frau Rührwerk
Danke für den tollen Blogbeitrag, das wollte ich schon so lange mal machen! Weisst du ob ich das auch mit Borlotti- oder anderen Bohnen machen kann?
Und noch eine Frage zum einkochen im Kombisteamer, braucht es dann kein Wasserbad? Vielen Dank für deine Arbeit und ganz liebe Grüsse Tamara
Liebe Tamara,
ich glaube schon dass das geht. Wichtig ist einfach unbedingt 2x zu sterilisieren. Ich würde mit der Zeit etwas ausprobieren. Am zweiten Tag reichen 60 Minuten, da geht es nur darum, allfällige Bakterien die sich noch entwickelt haben zu vernichten (siehe auch Botulismus). Am ersten Tag geht es ums weichkochen.
Ich mache es immer ohne Wasserbad im Dampfgarer, weil die Gläser ja vom Dampf umschlossen werden, und somit die Kontaktfeuchtigkeit vorhanden ist. Das hat einen sehr ähnlichen Effekt, wie das Wasserbad.
Wenn Du das Gefühl hast, es köchelt nicht genug, kannst du mit 110 Grad “Regenerieren” arbeiten (Dampf geht bei meinem nur bis 99°C), dann kocht die Flüssigkeit im Glas. Würde ich aber nur bei Hülsenfrüchten machen. Sobald es köchelt stelle ich die Temperatur zurück auf 100°C.
Bei frischen Grünen Bohnen reicht 2 x 60 Minuten bei 100°C im Abstand von 24 – 48 Stunden.
Ich hoffe, das hilft Dir so weiter? Lass mich doch wissen, wie es geklappt hat, wenn Du Borlottis gekocht hast. Linsen stehen auch noch auf meiner Wunschliste 😉 Bulgur geht übrigens auch ganz wunderbar.
Herzliche Grüsse
Frau Rührwerk